Entzündliche Darmerkrankungen nehmen einen immer größer werdenden Stellenwert im Krankheitsbild der Menschen ein. Die hauptsächlichen Ursachen hierfür liegen bei einer falschen Ernährungsweise. Ein ständiges Übermaß an Kalorien, Essen ohne Pause, Übergewicht oder andere Umwelteinflüsse können für eine Entzündung im Darm verantwortlich sein. Unverträglichkeiten bei Gluten, Fructose oder Zusatzstoffe können eine weitere Rolle spielen.
Durch eine schlechte Ernährung können sich Bakterien vermehren, die Entzündungen auslösen können. Dabei wird durch Abfallprodukte der Bakterien oxidative Stress ausgelöst, der die Darmschleimhaut beschädigen kann. Diese Schutzschicht kann daraufhin durchlässig für verschiedene Schadstoffe oder Bakterien werden, und zu weiteren Entzündungsreaktionen im Körper führen.
Der oxidative Stress und Entzündungsreaktionen führen im Gehirn zu einer Überreaktion, die unser generelles Verhalten oder Essverhalten insgesamt steuern können. Die Studie geht davon aus, dass ein höheres Risiko für psychische Probleme wie Angstzustände oder Depressionen bestehen könnte.
Verschiedene Fastenmethoden bieten eine Möglichkeit eine Balance der Darmbakterien wiederherzustellen. Durch ein Zuwachs an gesunden Darmbakterien können diese Stoffe herstellen, die sich positiv auf die Darmflora und die allgemeine Gesundheit auswirken.
In dieser Mäusestudie wurden drei Fastenmethoden getestet. Insgesamt wurden acht Gruppen gebildet. Eine Kontrollgruppe mit unlimitiertem Essen und Wasser, eine Gruppe mit alternierende Fasten alle zwei Tage, intermittierendes Fasten in einem essen Zeitraum für 8 Stunden. Weiterhin bekam eine Gruppe für zehn Tage unlimitiert essen und für folgende vier Tage eine Kalorienrestriktion. Alle Gruppen absolvierten einen Zeitraum von 36 Tagen. Alle Gruppen gab es einmal mit und ohne Darmentzündung, die durch Dextran Sulfat ausgelöst wurde.

Ergebnis: das Körpergewicht konnte mit alternierenden Tagen und der Kalorienrestriktion bei den Kontrollgruppen ohne Darmentzündung verringert werden. Intermittierendes Fasten hatte keine Auswirkung auf das Körpergewicht.
Bei den Gruppen mit Darmentzündung konnten nur die alternierenden Tage durch eine insgesamt Kalorienreduzierung das Gewicht reduzieren.
Nach den 36 Tagen war die Überlebensrate bei Mäusen mit Darmentzündung bei 36 %. Interessanterweise verringerte sich die Rate in der Gruppe mit alternierenden Tagen auf nur 7 %. Die Gruppe mit intermittierendem Fasten und Kalorienrestriktion stiegen hingegen auf 46 % und 55 %. Alternierende Fasten hat in diesem Versuch somit einen negativen Effekt und wurde im weiteren Versuch somit nicht berücksichtigt.

Intermittierendes Fasten und Kalorienrestriktion konnte die Darmentzündung verbessern. Die Durchlässigkeit der Darmwand (Tight Junction) konnte ebenfalls verbessert werden. Weiterhin verbesserten sich die Biomarker im Gehirn. Die Zusammensetzung der Darmbakterien war in den beiden Gruppen deutlich positiver.
Ein möglicher Grund für das negative Abschneiden vom alternierenden Fasten könnte in der zu geringen Aufnahme von Nährstoffen liegen. An Essenstagen kann nicht so viel Nahrung auf einmal in den Körper aufgenommen und verarbeitet werden, dass das Immunsystem und Reparaturprozesse aufrechterhalten werden können. Dadurch könnte sich eine Darmentzündung oder andere ähnliche gesundheitliche Probleme verschlimmern. Eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen und Protein muss jederzeit gewährleistet sein.
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2213231720303840?via%3Dihub
https://gut.bmj.com/content/42/3/309
https://adc.bmj.com/content/103/11/1093