In einer ketogenen Ernährung werden die Kohlenhydrate auf unter 50 g am Tag reduziert. Für Diabetiker könnte die geringere Menge an Kohlenhydraten zu weniger Insulinbedarf und einem niedrigeren Blutzuckerspiegel führen. Durch unzählige Studien konnte gezeigt werden, dass der Langzeitblutzuckerwert drastisch reduziert werden konnte. Dazu verbesserten sich andere Blutparameter, Entzündungsmarker oder Blutfettwerte.
Typ 1 Diabetes zählt zu den Autoimmunerkrankungen. Hier produziert der Körper kein oder kaum eigenes Insulin mehr. Bei Typ 2 Diabetes handelt es sich vornehmlich um eine Zivilisationskrankheit, die durch Übergewicht oder zunehmendes Alter immer mehr verbreitet ist. Hier ist der Körper insulinresistent und das ausgeschüttete Insulin kann den Blutzucker nicht mehr ausreichend in die Zellen transportieren. Bei Typ 2 ist es somit sinnvoll, eine Low Carb Ernährung auszuprobieren, um den Blutzuckerspiegel zu senken und die Insulinsensitivität wiederherzustellen. Insgesamt ist immer ein Kaloriendefizit von Vorteil.

Doch auch bei Typ 1 Diabetes kann eine ketogene Ernährung auf lange Sicht sicher und erfolgreich durchgeführt werden. Diese Studie untersuchte die Wirksamkeit einer ketogenen Ernährung bei 33 Patienten über ein Jahr. Die Ernährung bestand aus 25 % Protein, 70 % Fett und 5 % Kohlenhydraten. Die Patienten waren im Schnitt 42 Jahre alt und hatten schon 14 Jahre Diabetes. Zum Beginn der Studie hatten sie im Durchschnitt einen BMI von 24, was im Normalbereich liegt. 73 % hatten ein normales Gewicht, 21 % waren übergewichtig und 6 % fettleibig.
Am Ende der Studie waren nur noch 18 % übergewichtig und 3 % fettleibig, wobei der durchschnittliche BMI auf 24,1 anstieg. Insgesamt gab es somit im Durchschnitt kaum Veränderungen beim Gewicht.
Der durchschnittliche Gesamtcholesterinwert konnte von 180 auf 170 gesenkt werden. Der LDL Wert verringerte sich von 99 auf 84 und HDL stieg von 67 auf 71. Allerdings waren die meisten Werte ähnlich und es gab keine statistisch signifikanten Änderungen.
Jedoch verbesserte sich der HbA1c-Wert deutlich. Wie in der Grafik zu erkennen, konnten am Ende knapp 58 % der Patienten einen Langzeitblutzuckerwert von weniger als 7 % aufweisen. Nur noch 3 % der Teilnehmer hatten einen hohen Wert von über 8 %. Dabei konnten alle Teilnehmer ihren Langzeitblutzuckerwert senken, wobei Patienten mit sehr hohen Ausgangswerten eine extrem starke Absenkung aufweisen konnten.

Somit konnte die Wirksamkeit der ketogenen Ernährung bei Typ 1 Diabetes auf den Langzeitblutzuckerwert nachgewiesen werden. Dies bedeutet, dass die Patienten ihre Insulintherapie deutlich reduzieren konnten. Selbstverständlich sollte die Reduzierung mit dem Arzt abgesprochen werden.
Die Nebenwirkungen von der Insulingabe kann somit reduziert werden. Aus der Literatur geht hervor, dass eine Verwendung von vielen Insulineinheiten mit erhöhtem Krebsrisiko einhergehen kann. Das Risiko scheint geringer, wenn die Insulindosis unter 0,5 UI/kg liegt.
Auch wenn eine ketogene Ernährung immer im Einzelfall individuell angepasst werden muss, ist durch die Studienergebnisse auch auf lange Sicht nicht mit einer Verschlechterung der sonstigen Blutwerte zu rechnen. Nebenwirkungen können in der Umstellungsphase vereinzelt auftreten, jedoch mit einer entsprechenden Planung minimiert werden.
Es könnte sich für Diabetiker lohnen, eine kohlenhydratreduzierte Ernährung durchzuführen. Ob es gleich eine ketogene Ernährung sein muss, kann im Einzelfall abgeklärt werden.
Grundsätzlich kann ich für erste Einblicke und Grundlagen einer gesunden Ernährung mein kostenloses Buch Eat Smart – Be Fit empfehlen. Hier gibt es schon einige Ernährungspläne zum Ausprobieren.
Für einen individuellen Ernährungsplan oder ein Coaching mit Begleitung über mehrere Wochen lohnt es sich, den kostenlosen Fragebogen unter https://danielpugge.de/fragebogen auszufüllen. Darauf basierend kann ich dir eine kostenlose Ersteinschätzung für deine Situation geben.