Ein Kommentar auf YouTube empfand ich als lohnenswerte Kritik, um weiter in das Thema Neurotransmitter und den freien Willen vorzudringen.
Es handelt sich dabei um mein Video „SORRY – Du hast keinen FREIEN WILLEN! Der Mensch ist eine MASCHINE“ > https://youtu.be/_V0nAekN-rg?si=fUuH57RXKbzY0NGH.
In diesem Video erkläre ich, dass unser Handeln von Neurotransmittern, Hormonen und der gelernten Neuroplastizität abhängig sind und wir deshalb keinen wirklichen freien Willen haben.
Eine Zuschauerin hatte dazu eine spannende Nachfrage, die ich nicht vorenthalten mĂśchte.
Lilli-Lou-09
Zu einem groĂen Teil halte ich deine Erläuterungen fĂźr nachvollziehbar. Aber es bleibt ein Rest, den du mit deiner Theorie nicht erklären kannst. Ich kann auch Entscheidungen treffen, ohne dass ich in irgendeiner Form etwas davon habe. Ich kann beispielhaft das Portemonnaie mit 500.- âŹ, das ich im einsamen Wald gefunden habe, trotz eigener massiver Geldnot beim FundbĂźro abgeben und mich extrem schlecht dabei fĂźhlen, weil ich das Geld jetzt nicht mehr habe, einfach deshalb weil ich es richtig finde. Dies kann auch unabhängig von irgendwelchen Gesellschaftsverträgen geschehen. Und dies kann ich auch unabhängig davon tun, wie ich geprägt und aufgewachsen bin, tun. Dergleichen kĂśnnte ich viele Beispiele finden – Ăźbrigens auch im Bereich Sucht. Wir werden nicht nur durch die Hormonvorgänge und neuronalen VerknĂźpfungen in unserem Gehirn gesteuert. ich finde es nicht in Ordnung, dies als absolute Tatsache darzustellen, denn es gibt auch andere Theorien, und genauso ist deine Herangehensweise auch nur eine Theorie. Ich bitte darum, dies auch zu beachten und zu benennen. Es kann zwar sein, dass dir diese Theorie extrem logisch und schlĂźssig erscheint, aber es belibt trotzdem eine Theorie, ein Gedankenkonstrukt.
Meine Antwort
Die Situation, die du beschreibst, ist in der Tat gut erklärbar und wissenschaftlich nicht so weit hergeholt, wie man meinen kÜnnte. Es gibt zahlreiche Studien, die sich mit Hilfsbereitschaft beschäftigen und untersuchen, inwieweit Menschen bereit sind, persÜnliche Nachteile in Kauf zu nehmen, um anderen zu helfen.
In deinem speziellen Fall bedeutet das, dass du dich entschieden hast, das Geld zurßckzugeben, weil du deine eigene Notlage nicht als so gravierend empfunden hast, dass es gerechtfertigt gewesen wäre, die 500 ⏠zu behalten und mit einem schlechten Gewissen zu leben. Das zeigt, dass deine Entscheidung stark von deinem Mitgefßhl und deiner persÜnlichen Beziehung zum Geld beeinflusst wurde.
Du fĂźhlst dich jetzt besser, weil du das Geld abgegeben hast, obwohl du dich im Nachhinein vielleicht fragst, ob es nicht klĂźger gewesen wäre, es zu behalten. Aber im Moment der Entscheidung war die Erwartung an das positive GefĂźhl, das durch die SerotoninausschĂźttung verstärkt wird, grĂśĂer, als das Geld fĂźr dich zu behalten. Es ist nicht ungewĂśhnlich, dass manche Entscheidungen im Nachhinein bereut werden.
Solche Verhaltensweisen lassen sich durch das Verständnis neuronaler Prozesse erklären. Beispielsweise fßhrt der Konsum von Kokain zu einer starken Stimulation des Dopaminsystems, was Menschen zu unßberlegten Handlungen verleiten kann, da sie im Moment der Entscheidung nicht an die langfristigen Konsequenzen denken. Diese neuronalen Prozesse kÜnnen in Studien detailliert nachgewiesen werden.
Ich biete dir an, relevante Studien zu diesem Thema zu recherchieren und ein ausfĂźhrliches Video zu erstellen.
Auch wenn du dir dieser Mechanismen bewusst bist, wird deine Entscheidungsfindung immer von subjektiven Empfindungen beeinflusst. Wirkliche Neutralität kÜnntest du in solchen Situationen nur erreichen, wenn du die Entscheidung aus der Hand gibst, z. B. durch Wßrfeln.
Lilli-Lou-09
Erstmal danke fĂźr die doch recht lange Antwort, dass du dir die MĂźhe gemacht hast. Ich denke, dass wir bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag darĂźber diskutieren kĂśnnten. Ich sage ja nicht, dass keine Vorgänge im Gehirn mit der Entscheidung einhergehen, ich sage nur, dass man auch Entscheidungen treffen kann, die Ăźber eine erwartete SerotoninausschĂźttung hinausgehen und dass diese hormonellen Vorgänge uns nicht unbedingt zu einer „Maschine“ machen, und dass das Handeln nicht immer nur zwangsläufig dadurch bestimmt sein muss. Es ist ein biĂchen so wie mit der Henne und dem Ei. Um bei meinem Beispiel zu bleiben. Es muss nicht unbedingt so sein, dass ich mich besser fĂźhle, das Geld abgegeben zu haben und die Entscheidung trotzdem nicht bereue und sie trotzdem richtig finde. Viele SĂźchtige, die ab Zeitpunkt X abstinenent leben, mĂźssen solche Entscheidungen treffen und Ăźber Jahre, teilweise Jahrzehnte oder ihr gesamtes Leben lang damit leben, dass die gewĂźnschte HormonausschĂźttung nicht in dem MaĂe stattfindet, Ihnen ein ausreichendes GlĂźcksgefĂźhl oder abgeschwächter ausgedrĂźckt Zufriedenheit zu vermitteln. @pugge
Meine Antwort
Es kann beruhigend sein zu wissen, dass unser KĂśrper nach bestimmten Prinzipien funktioniert, ähnlich einer Maschine. Dieses Verständnis hilft uns, bestimmte Abläufe zu verstehen und motiviert uns, neue Ansätze auszuprobieren. So wie ein Muskel bestimmten GesetzmäĂigkeiten folgt, die man nicht einfach ignorieren kann, gibt es auch Trainingsprinzipien, die sich immer wieder bewähren. Es geht darum zu verstehen, wie diese Mechanismen funktionieren, um gezielte Strategien zu entwickeln, die einen echten Mehrwert schaffen.
Stell dir vor, du hast 500 Euro verloren. Versuche, dich in eine Person hineinzuversetzen, der genau das passiert ist. Anstatt nur ßber die Vor- und Nachteile aus deiner Sicht nachzudenken, versuche dir vorzustellen, wie sich jemand anderes fßhlen kÜnnte. Dieser Perspektivenwechsel kann zu einem tieferen Verständnis des Themas fßhren.
Auch bei Menschen, die plÜtzlich ein suchtfreies Leben fßhren, zeigen sich deutliche Unterschiede. Manche finden Alternativen, die ihnen ein Gefßhl der ZugehÜrigkeit oder Freude vermitteln, sei es durch Gemeinschaft, Sport oder eine bessere Ernährung. Letztlich kommt es darauf an, eine Alternative zu finden, die zu einem passt.
In meinen Coachings erlebe ich täglich, wie unterschiedlich Menschen auf Ernährungsumstellungen reagieren. Manche verzichten von heute auf morgen auf SĂźĂigkeiten und ernähren sich gesĂźnder, andere benĂśtigen Wochen oder sogar Monate. Manche kĂśnnen nie ganz darauf verzichten und mĂźssen es in ihren Ernährungsplan integrieren.
Auch die Geschwindigkeit der Gewichtsabnahme ist sehr unterschiedlich. Während die einen schnell abnehmen, benĂśtigen andere Monate oder Jahre. Oft spielen Hormone und Botenstoffe eine Rolle, die den Prozess erleichtern oder erschweren. So kann etwa ein hoher Testosteronspiegel das Abnehmen erleichtern. Auch bestimmte Medikamente oder Substanzen kĂśnnen helfen, den HeiĂhunger zu bekämpfen.
In der Psychotherapie wird zunehmend mit Substanzen wie LSD, MDMA und Ketamin geforscht, die bei korrekter Anwendung Depressionen, Selbstmordgedanken und Suchtverhalten reduzieren kÜnnen. In einigen Ländern werden diese Ansätze bereits angewendet und kÜnnten bald eine anerkannte Therapieform darstellen.
Dies zeigt, dass Hormone und Neurotransmitter eine wesentliche Rolle in unserem Wohlbefinden spielen und durch gezielte Interventionen beeinflusst werden kĂśnnen.
Es ist mÜglich, sich von alten Mustern zu lÜsen, indem du der Veränderung, die du bewirken mÜchtest, einen hÜheren Stellenwert einräumst. Die Sehnsucht nach einem gesßnderen KÜrper oder einem Leben ohne Sucht muss stärker sein als das aktuelle Verlangen.
Ziel ist es, sich selbst so zu programmieren, dass das vorhandene Wissen genutzt wird, um Herausforderungen zu meistern. Ich bin ßberzeugt, dass ein objektives und klares Verständnis in der Psychotherapie vielen zu einem besseren Selbstverständnis verhelfen kann. Anstatt mit vagen Vergleichen zu arbeiten, sollte man die grundlegenden Prozesse im Gehirn erklären. Nur so kann man jede Situation präzise verstehen und bewerten.
Letztlich hat jeder seine eigene Methode, um anderen zu helfen. Wer mit meiner Methode nicht zurechtkommt, findet sicher eine, die besser passt. Ich weiĂ, dass meine Methode nicht fĂźr jeden ideal ist, aber bei vielen, denen ich helfen konnte, hat sie sich als sehr effektiv erwiesen.
Beste GrĂźĂe, Daniel
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